Einen wunderschönen Sonntag, meine Lieben, was hilft euch beim Abschalten vom teils ganz schön stressigen Alltag? Bei mir ist es definitiv ein Ausflug in den Pfälzerwald. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass wir dieses große, grüne Paradies praktisch direkt vor der Haustür haben. Ich liebe die Sonne, die durch die Baumwipfel fällt, das Rascheln der Blätter im Wind, den weichen Waldboden unter den Schuhen und die schönen Aussichten, bei denen man weit in die Ferne schauen kann. Manchmal rückt so ein Ausflug in die Natur alles wieder in die richtige Perspektive. Daher möchte ich euch heute einen meiner liebsten Wanderwege in der Südpfalz vorstellen: den Slevogtweg bei Leinsweiler.
Der Slevogtweg bei Leinsweiler wurde 2018 von der Ortsgemeinde konzipiert und ist benannt nach dem Impressionisten Max Slevogt, der in seiner Freilichtmalerei (Pleinairmalerei) die Schönheit der Pfalz festhielt. Auf den Spuren des Malers führt der rund sieben Kilometer lange Rundweg an zahlreichen spektakulären Aussichtspunkten wie der Burgruine Neukastel, dem Wettereck und dem Slevogtfelsen vorbei. Insgesamt zwölf Stationen mit Schautafeln zeigen Bilder Slevogts, auf denen genau die Landschaft zu sehen ist, die vor einem liegt. Festgehalten von einem der bedeutendsten Künstler des deutschen Impressionismus, den diese Aussichten schon vor rund 100 Jahren inspirierten.
Slevogtweg Orientierungspunkte
Slevogthof – Burgruine Neukastel – Hexentanzplatz – Wettereck – Slevogtfelsen
Meine Wanderroute
Wer mit dem Auto kommt, dem würde ich empfehlen, den Weg an einem kleinen Feldweg-Parkplatz zwischen Ranschbach und Leinsweiler zu beginnen. Von der Straße aus Richtung Ranschbach kommend, weist nur ein etwas verwittertes Schild auf den Slevogthof hin. Ihr folgt dem Feldweg bis zur nächsten Wegkreuzung und könnt euer Auto dort abstellen. Am Slevogthof direkt gibt es zwar auch einen Schotterparkplatz, doch der ist meistens schon ziemlich überfüllt und mit einigen Schlaglöchern versehen. Wer in Leinsweiler startet, sollte sich auf einen ersten Anstieg hoch zum Slevogthof gefasst machen, da finde ich den etwas abgelegeneren Parkplatz angenehmer. Von dort aus geht es direkt in den Wald, zwar auch stetig bergauf, aber man läuft bereits auf weichem Waldboden und nicht auf dem Asphalt direkt an der Straße.
Als ersten Wegpunkt erreicht man dann den Slevogthof mit Blick auf die Madenburg am Hang gegenüber. Der Hof selbst ist schon eine ganze Weile geschlossen und nicht zu besichtigen. Doch die hier angebrachten Schautafeln geben einige Informationen zum Rundweg und zum Leben des Malers Max Slevogt.
Vom Slevogthof aus hat man die Möglichkeit, zuerst mit dem steileren Anstieg zur Burgruine Neukastel zu beginnen oder diesen Wegpunkt ans Ende der Wanderung zu legen und sich stattdessen nach links in Richtung Hexentanzplatz zu wenden – je nachdem, ob ihr lieber steil bergauf oder steil bergab gehen wollt. Wer den steileren Anstieg am Anfang auf sich nimmt, wird dafür gleich zu Beginn der Wanderung mit der herrlichen Panoramaaussicht auf die Südpfalz und die Rheinebene von der Burgruine aus belohnt.
Vom Hexentanzplatz aus führt der konstant ansteigende Weg in Richtung Wettereck mit Blick auf die Burgen Trifels, Anebos und Münz. Dort oben befindet sich auch ein Picknicktisch, wo man eine gemütliche Rast einlegen kann. Oder man geht noch ein paar Schritte weiter und schlägt den kleinen, aber absolut lohnenswerten Abstecher zum Slevogtfelsen ein. Der Weg führt recht steil über Steine und Wurzeln am Hang hinab und denselben muss man später auch wieder hinauf. Aber die Aussicht von dem Felsvorsprung ist einfach sagenhaft. Der Blick auf die Burgen rückt nochmal ein Stück näher und man kann von hier aus perfekt den Sonnenuntergang beobachten.
Zurück auf dem Hauptweg geht es an der nächsten Weggabelung nach links und dann gleich wieder nach rechts, ein kurzes Stück den Waldweg hinauf auf den Föhrlenberg. Bevor ihr von hier wieder den Weg bergab antretet, schaut am Panorama- und Gleitschirmstartpunkt vorbei, wo ihr die herrliche Sicht auf die Rheinebene genießen könnt – zum Beispiel auf der hölzernen Liegebank.
Die Wegweiser führen euch nun bergab in Richtung Hexentanzplatz. Es gibt eine Abkürzung, die in steilen Kehren am Hang hinunterführt, doch ich würde euch raten auf der regulären Route zu bleiben. Der schmale Pfad, auf dem man nur hintereinander laufen kann, trifft bald auf einen breiteren Waldweg, der zum Hexentanzplatz führt.
Je nachdem, ob ihr die Burgruine Neukastel schon zu Beginn eurer Tour passiert habt, könnt ihr nun den Weg zurück über den Slevogthof in Richtung Parkplatz antreten oder nun dem Aussichtspunkt auf der Ruine zum Schluss eurer Wanderung einen Besuch abstatten.
Wer noch eine kleine Rast am Ende einlegen will, um die Wanderung ausklingen zu lassen, dem kann ich auch den Picknickplatz etwas unterhalb des Slevogthofs an der Straße in Richtung Leinsweiler mit Blick auf die Reben empfehlen. Alternativ könnt ihr von dort auch unterhalb des Waldrandes durch die Weinberge zum Parkplatz am Feldweg zurücklaufen.
Slevogtweg auf einen Blick
- rund 7,5 Kilometer
- Dauer: mit Fotopausen und kleiner Rast gute 3 bis 3 ½ Stunden
- 270 Höhenmeter
- mittelschwere Wanderung
- Hinweis: recht steiler Anstieg vom Slevogthof zur Ruine Neukastel (inklusive Treppenstufen auf dem letzten Stück)
- Mein Tipp: Sundowner am Slevogtfelsen genießen (im Winter eine Taschenlampe für den Rückweg einpacken)
- Meine Wanderroute auf komoot
Ich hoffe, euch mit meinem Blogbeitrag über den Slevogtweg eine kleine Inspiration für eure nächste Wandertour durch die Südpfalz liefern zu können. Hier findet ihr außerdem weitere meiner Wanderrouten. Genießt die herrlichen Ausblicke und die wunderschönen Waldwege!
Bis ganz bald,
eure Bina
Hey Bina,
dank deines Artikels würde ich am liebsten sofort loswandern! Bei unserer nächsten Wandertour ist der Slevogtweg fällig. Deine Fotos sind sagenhaft, das hätte Max Slevogt selbst nicht stimmungsvoller hinbekommen 😉
Liebste Grüße!
Liebe Vera, danke, danke, danke dir für deine lieben Worte – das freut mich so sehr! Das nächste Mal gibt’s einen gemeinsamen Slevogtfelsen-Sundowner mit Sekt und Knabbereien 🙂
Da komme ich safe drauf zurück 😄😘